In der Nacht vom 23en auf den 24 May, wurde vermittelst angestellten Leitern, gewaltsamer Weise in das gegen den Birsig gelegene Comptoir des Herrn J.J.Schmidt jünger, des Handelsmanns auf dem kurzen Steg eingebrochen; die Räuber aber an ihrem Vorhaben noch zu rechter Zeit gehindert, so dass sie unausgerichteter Sache, die Flucht zu nehmen sich genöthiget sahen.

Da nun seither die Thäter noch unentdeckt geblieben, dem Herrn Schmidt aber an deren Handhabung gelegen; so hat dieser eine AnhaltungsPrämie von zehen Louisd'ors auf dieselben angeboten.

Sämmtliche KantonsPolizeyAngestellte, werden daher auf das Nachdrücklichste aufgefordert, der Entdeckung dieser Frevler mit aller möglichen Sorgfalt nachzuspüren und solche auf Betreten anzuhalten.

Sign. den 28.Mai 1814

Kanzley des Kantons Basel

Aus dem Kantonsblatt 1814, zweite Abteilung, erster Teil, Seiten 85/86

Das waren noch jene Zeiten als der Birsig streckenweise offen durch die Stadt floss. Der Louis d'Or, von dem Kaufmann Schmidt zehn auf die Ergreifung der Einbrecher aussetzte, war eine französische Goldmünze die nach König Ludwig XIII. benannt war, der sie 1640/41 einführte. Sie wurde bis 1793 geprägt. Und beachten Sie das blumige Wort "Anhaltungsprämie", das viel freundlicher klingt als ein brutales "Kopfgeld", auch wenn's auf das selbe rausläuft.

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