Kundmachung
wegen stattgehabten Diebstahls bey Br. Andreas Merian, vor dem RiehenThor in Basel
Es ist unlängst aus dem Landhaus des Br. Andreas Merian, vor dem RiehenThor, eine eiserne Geldkassa entwendet worden, worin sich nebst einer GeldSumme folgende Effekten befanden:
1 silberne ciselierte altmodische Kaffeekanne,
1 dito Milchhafen,
1 dito Thekanne,
1 dito Zuckerbüchse und
1 über vergoldeter Becher oben mit einer Meerschnecke, der Fuss und Deckel die Geschichte der Andromede vorstellend.
Jedermann wird daher aufgefordert, nicht nur nichts von diesen gestohlenen Effekten zu kaufen, sondern wo möglich den Verkäufer anzuhalten und ungesäumt in der Unterstatthalterey Basel davon Anzeige zu thun.
Da sich unter den aus der Kassa entwendeten Sachen mehrere auf B. Mathäus Merian gestellte Obligationen und Handschriften befinden; so wird manniglich gewarnet, sich in keinen Handel darüber einzulassen, sondern ebenfalls den Träger derselben verhaften zu lassen, und die angebotenen Schuldbriefe bey der PolizeyBehörde einzuliefern; auch werden die betreffende Schuldner ermahnet, an niemand, auf blosse Vorweisung dieser Urkunde, etwas zu zahlen, sondern ihre Schuldigkeit an den obbemeldeten Gläubiger Br. Mathäus Merian selbsten zu entrichten.
Basel den 8 Christm. 1802
Unterstatthalterey Basel
Aus dem Kantonsblatt 1802, neunzehntes Stück, Basel den 10 Christmonat 1802, Seite 265
Man kann über die Kriminalitätsrate in Basel sagen was man will, aber so etwas ist heute nicht mehr möglich. Bevor Einbrecher jenseits des Claragrabens ein abgelegenes Landhaus für eine ungestörten Bruch finden, verlaufen sie sich zwischen Wohnblöcken und Verkehrsadern auf der vergeblichen Suche nach einem geeigneten Objekt.
